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Von blauen FC-Trikots, einem Telegrafenmast  
mitten auf dem FC-Spielfeld und einer nicht 
FC-festen Emsbrücke: 

Das ABC der frühen FC-Jahre 

Erinnerungen von Werner Tegeder 

 

Im Sommer 2014 sind wir (Heinrich Rothkötter und Claus Alfes) nach Rheine gefahren und haben Werner Tegeder besucht. Unser Anliegen war, Werners Erinnerungen an die Gründerjahre des FC Leschede für die Vereinsgeschichte festzuhalten. Werner, inzwischen leider verstorben, gab uns bereitwillig Auskunft. Aus seinen Erinnerungen haben wir das folgende „ABC der frühen FC-Jahre“ zusammengestellt. 

 

Anfänge: „Angefangen haben wir bei Küpkers auf dem Hof, hinter Pingel. Es war reine Bolzerei. Da haben wir uns eines Tages gefragt, ob wir nicht einen Verein gründen wollten. Daraus ist dann der FC entstanden.“ 

 

Ball: Der erste Ball aus dem Jahre 1947 ist erfreulicherweise erhalten geblieben und hat seinen Ehrenplatz in einer der Glasvitrinen im Clubhaus. Selbstverständlich war es ein Lederball und damit anfällig für Risse an den Nahtstellen.  

Nasse Lederbälle saugten das Wasser regelrecht auf und wurden dadurch unglaublich schwer.  
Deshalb hatte der Ballwart damals eine wichtige Aufgabe und immer viel zu tun. Zuerst kümmerte sich Heinrich Pingel um die Bälle, anschließend viele Jahre lang Willi Schräer. 

 

Concordia: Spiele gegen Concordia hatten – und haben – immer etwas Besonderes. Werner Tegeder erinnerte sich an eines der ersten Ortsderbys, ein Freundschaftsspiel, das an Kirmes ausgetragen wurde. 
Ergebnis: 1:0 für den FC, Torschütze Werner Tegeder. Dazu Werner: „Auf dem Platz war alles gut. Aber nach dem Spiel warst du ein Nichts, da warst du über!“  

 

Dr. Bock: Wenn man die alten FCler auf „Dr. Bock“ anspricht, dann strahlen sie. Dr. Bock, eigentlich Bernhard Schräer, war ein allseits beliebter, immer zu einem Spaß aufgelegter Spieler der ersten Mannschaft. Seinen besonderen Namen hat er sich selbst zugelegt, als er eines Tages beim Hahn holen in einem weißen Kittel erschien und sich als „Dr. Bock“ vorstellte. 

 

Engden: Im ersten Spiel des neugegründeten FC hieß der Gegner Engden. Sieger in diesem Freundschaftsspiel war (natürlich) der FC. Das Ergebnis lautete 3:2. 

 

Friedrich Rothkötter: Einer der Gründer des FC war Friedrich Rothkötter. Ohne ihn wäre ein geordneter Spielbetrieb kaum möglich gewesen. Er stellte nämlich zu den Auswärtsspielen regelmäßig den LKW seiner Firma („Rothkötters Mühle“) zur Verfügung. Auf die offene Ladefläche wurden dann Bänke gestellt, auf denen problemlos 20 Leute Platz fanden. 

 

Gründer: Die eigentlichen Gründer des FC im Jahre 1947 waren Heinrich Pingel, Alfons, Otto und Bernd Silies, Alois Quaing und Friedrich Rothkötter. 

 

Hammer: Den härtesten Schuss in unserer Mannschaft der frühen Jahre hatte Paul Küpker, der damals als „linker Läufer“ spielte. An seine knallharten Fernschüsse können sich noch heute alte FCler erinnern. 


In Andervenne gab es in der Anfangszeit des FC sogar einmal eine Schlägerei während des Spiels. Gut, dass sich daraus keine Tradition entwickelt hat! 

 

Jugendmannschaft: Der neu gegründete FC Leschede begann nicht sofort mit der Jugendarbeit. Das dauerte noch einige Jahre. Gegner im ersten Freundschaftsspiel war – wie bei den Senioren – Engden. Bei den Jugendlichen fiel das Ergebnis sogar noch höher aus als bei den Großen. Der FC gewann 4:1. 

 

Küster von Altenahr: Etwa im Jahre 1950 starteten unsere Fußballer zu einer Mannschaftsfahrt in die Eifel. Am Samstagabend wurde zünftig gefeiert. Am Sonntagmorgen ging es dann in die Kirche – aber nur für wenige Minuten. 
Dann bat der Küster unsere Jungs höflich, aber bestimmt, das Gotteshaus zu verlassen. Den Grund wird man sich denken können. 

 

Lehrer Westendorf unterrichtete in den ersten Jahren nach Gründung des FC an der Schule in Leschede. Fußball war nicht sein Ding, deshalb war er auch für den jungen Verein keine große Hilfe. Seine Freizeit widmete er lieber seinem persönlichen Hobby, der Imkerei. 

 

Fortsetzung im nächsten Heft

 

Bericht: Claus Alfes

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